Der Holm (dänisch: Holmen) ist ein Fischerviertel in Schleswig am Rande der heutigen Altstadt.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Literatur
3 Einzelnachweise
4 Weblinks
Geschichte
Der Name der Siedlung beruht auf dem norddeutschen bzw. dänischen Wort Holm. Es bedeutet kleine Insel.[1][2][3] Das Viertel entstand um das Jahr 1000, als sich die Siedlung noch auf einer Insel in der Schlei befand. Damals führte die Siedlung ein Eigenleben, hatte Privilegien und Sonderrechte. Seit 1480 war es ausschließlich Fischern vom Holm gestattet, auf der Schlei zwischen Arnis und Schleswig zu fischen. Dies wurde im Schleibrief von König Christian I. bekräftigt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde 1650 von den Holmer Fischern die Gilde Holmer Beliebung gegründet, um sich in Zeiten von Krieg und Pest untereinander helfen zu können. Die Holmer Beliebung existiert noch heute.
Auch in der Siedlungsstruktur unterschied sich Holm von der benachbarten Stadt, alle Häuser waren dicht am Wasser gebaut, eine Notwendigkeit der Fischverarbeitung. Ehemals war der Hom durch das Holmer Noor vom Umland getrennt. Erst seit dem 20. Jahrhundert ist der Holm mit Land verbunden. Damals wie heute arbeiten Bewohner des Holms als Fischer.
Zentraler Teil des Viertels ist ein kleiner Friedhof mit eigener Kapelle, um den sich die einzelnen Fischerhäuschen gruppieren. Auf dem Holm befindet sich auch das St.-Johannis-Kloster vor Schleswig. Dieser in seinen Ausmaßen bescheiden wirkende rechteckige Baukörper von kaum 80 × 60 Metern Ausdehnung wurde 1194 als Benediktinerinnenkloster gegründet und 1536 in einen Frauenstift umgewandelt. Heute gibt es sogar einige private Mietwohnungen in den Klostergebäuden. Um die Geschichte des Viertels für die Nachwelt dokumentieren zu können, wurde 1992 das Holm-Museum als Teil des Schleswiger Stadtmuseums gegründet.